Seit Schuljahresbeginn wurde Woche für Woche geprobt, gesungen, gelesen, geschwitzt – gemeinsam mit der Gesangspädagogin Dorothea Frisch-Egli, die für die Gesamtleitung und die musikalische Umsetzung verantwortlich war. In einer Lektion pro Woche übten die Kinder mit ihr Lieder, Texte und Bewegungen. Für die Besetzung der Rollen gab es sogar ein richtiges Casting – freiwillig, aber hochbegehrt. Viele Kinder meldeten sich, schlüpften in verschiedene Rollen und zeigten eindrücklich, wie viel Potenzial in ihnen steckt.

Die Projektwoche kurz vor der Premiere war intensiv und kreativ zugleich: Die jungen Darstellerinnen und Darsteller probten mit vollem Einsatz, probierten Kostüme an, verfeinerten ihre Rollen mit Ausdruck und Emotion, lernten Abläufe und halfen mit, den letzten Feinschliff ans Bühnenbild zu bringen. Die Lehrerinnen und Lehrer der 3./4. Klassen sorgten im Hintergrund für den organisatorischen Rahmen, koordinierten Bühnenzeiten, Technik und vieles mehr.

Am Freitag war es dann so weit: Drei Aufführungen – vormittags für die Schülerinnen und Schüler der Schule, am Nachmittag und Abend für die Familien und die Öffentlichkeit – krönten monatelange Arbeit. Und das Resultat? Ein voller Erfolg! Begeistertes Publikum, tosender Applaus und überwältigend positives Feedback. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer konnten kaum glauben, mit wie viel Professionalität, Witz und Spielfreude die Kinder auftraten.

Die Geschichte von Tikko Tiger – eine witzige, tiefgründige Erzählung über Gefangenschaft, Freiheit und Individualität – traf mitten ins Herz. Da war alles dabei: schräge Charaktere wie die geltungssüchtige „Madame“ und ihr treuer Butler, sprechende Papageien, skurrile Gäste mit Selfie-Wahn und natürlich: die Moskitos, die schlussendlich eine Schlüsselrolle spielten. Eine Geschichte mit Tiefe, verpackt in Humor und Musik – kindgerecht, aber mit doppeltem Boden.

Musikalisch glänzte das Stück mit Soloeinlagen verschiedener Schülerinnen und Schüler, einem klangstarken Kinderchor und einer Live-Begleitung, die sich hören lassen konnte: Heidi Doppmann, Klavierlehrerin der Musikschule, zauberte stimmungsvolle Klänge, während Schlagzeugschüler Kian Boyed mit präzisem Rhythmus das Geschehen untermalte.

Technisch wie gestalterisch war die Produktion ebenso auf höchstem Niveau: Die Ton- und Lichttechnik lief perfekt, das Bühnenbild entführte das Publikum in die Welt der Savanne und das Anwesen der «Madame». Kostüme und Requisiten wurden liebevoll von den Lehrpersonen für Technisches und Textiles Gestalten entworfen – ein Augenschmaus!

Was dieses Musical besonders machte, war die enge Zusammenarbeit zwischen Volksschule und Musikschule. Doch was auf dem Papier wie eine Kooperation zweier Institutionen klingt, wurde in der Realität zu einem nahtlosen Gesamtwerk. Alles wirkte wie aus einem Guss – ein echtes Gemeinschaftswerk voller Herzblut.

Mit einem frechen Modetanz – dem „Moskito“ – ging das Stück zu Ende, aber eines ist klar: Diese Darbietung wird noch lange in Erinnerung bleiben. Die Kinder haben gezeigt, was in ihnen steckt – Mut, Kreativität, Ausdruckskraft und Teamgeist. Und die Erwachsenen? Die staunten, klatschten und waren einfach nur stolz.

Bravo, liebe Dritt- und Viertklässler! Weggis ist um ein Musical-Highlight reicher.